Über Ines Miersch-Süß

„Was Architektur heute für mich bedeutet? Innovation! Es ist und bleibt die wichtigste Aufgabe der Architektur, den Menschen Hoffnung auf eine gemeinsame, sich  erneuernde gesellschaftliche Perspektive zu geben.“

Ines Miersch-Süß, im Gespräch über die Zukunft der Architektur

 

 

Ines Miersch-Süß (geb. am 4.Juli 1968, Meissen) ist eine deutsche Architektin. Sie ist seit 2015 Inhaberin von MSAO MIERSCH SUESS ARCHITECTURAL OFFICES und leitet außerdem ab 2017 als Präsidentin die MSAO FUTURE FOUNDATION. Sie ist Inhaberin von ART CORPORATES, dem experimentellen interdisziplinären Ideen Workshop.

NACHHALTIGKEITSMODERNE - Architektur für das 21. Jahrhundert -

Ihre Architekturphilosophie verbindet Ines Miersch-Süß mit dem Begriff der NACHHALTIGKEITSMODERNE. Der Begriff wurde von ihr geprägt und meint die INNOVATIONSKRAFT der ARCHITEKTUR für Veränderung im 21. Jahrhundert.

"Die NACHHALTIGKEITSMODERNE nutzt das Potential der vorhandenen Technologien, Design als Kompetenz für Transformation und Innovation in Architektur und Städtebau im 21. Jahrhundert. Sie greift die Werte zu Beginn der Moderne auf und denkt sie in Korrekturen weiter. Die NACHHALTIGKEITSMODERNE schafft Gemeinschaft, gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen und bringt Mensch und Natur in Einklang."

Ihr Statement zum Bauhausjahr 2019: Nur wer loslässt, kann Neues schaffen. Diese Haltung zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Vita.

Ausbildung

Ines Miersch-Süß wird als Tochter einer Arbeiterfamilie geboren. Ihr Talent im Zeichnen wird früh gefördert und auch ausgezeichnet. Sie absolviert bereits ab 1985 noch während des Abiturs (1986) ein Abendstudium für Grafik und Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden (HfBK) und beginnt 1988 ihr Architekturstudium an der Technischen Universität Dresden (Diplom 1993). Gleich zu Beginn stößt sie auf "Frank Lloyd Wright in Europa" und lernt das umfassende Werk des Ausnahmearchitekten kennen. Falling Water begeistert sie. Das "Haus mit Wasserfall" wird fortan zum persönlichen Benchmark. Eine Ausstellung am Bauhaus Museum in Weimar 1988 führt sie zur Architektur von Mies van der Rohe und seinem Ideal einer Architektur klarer Strukturen und fließender Grundrisse und die damit geschaffene Verbindung zwischen künstlichem und natürlichem Raum. Im fünften Semester beteiligt sie sich ein erstes Mal am Schinkel-Wettbewerb und reicht den Entwurf einer Pontonbrücke zwischen dem BEHALA-Osthafen und dem Ostbahnhof in Berlin ein. Prägend ist ein Studienaufenthalt am Centro Internazionale di Studi di Architettura di Andrea Palladio in Vicenza, Italien, 1991, bei dem sie unter anderem auf Mario Botta und Kenneth Frampton trifft. Sie erforscht die Andrea-Palladio-Bauten im Veneto sowie das architektonische Gesamtwerk des italienischen Architekten Carlo Scarpa. 1991/92 ermöglicht ihr ein Stipendium des CIES (Centre international des étudiants et stagiaires) einen Aufenthalt in Paris an der Écolé d’Architecture Nanterre La Défense und das Städtebaustudium mit den beiden Schwerpunkten "Forme urbane" und "Programmation Urbane". In Paris erwacht auch ihr Interesse an den eher philosophisch-theoretischen Aspekten der Architektur, und sie setzt sich intensiv mit dem Dekonstruktivismus, insbesondere mit den Theorien von Jean-François Lyotard auseinander. Der Begriff Masterplanung gewinnt in Paris erstmals Bedeutung durch die Grands Projets, ein von François Mitterrand initiiertes Erneuerungsprogramm für die Stadt Paris von den 70er- bis zu den 90er-Jahren. 1993 gelingt Ines Miersch-Süß mit dem Entwurf für einen Forum-Konzertsaal der Dresdner Philharmonie eine erste Architektur-Innovation. Die gläserne Hülle der Philharmonie umschließt einen deutlich sichtbaren Konzertsaal in Form eines Schuhkartons, dessen Inneres die Form einer Arena hat und für 1450 Plätze konzipiert wurde. Damals noch reine Zukunftsmusik, denn erst 23 Jahre später wird ein ganz ähnliches Oval tatsächlich gebaut – mit dem Berliner Pierre Boulez Saal, den Frank O. Gehry völlig unabhängig, jedoch als Kammerkonzertsaal mit bis zu 682 Plätzen, realisierte.

Architektur Praxis

Von 1994 bis 1995 kehrt sie nach Italien, Florenz und Pisa, zurück. Sie widmet sich dem italienischen Architekturverständnis für Design und Material. Abschluss des ersten Auftrages eines Restaurierungsentwurf von fünf privaten Landhäusern der Fattoria Usigliano.

1996 in Dresden zurück, gestaltet sie mit dem Bühnenbildner Thomas Hamann die Ausstellung Sitzen am Deutschen Hygiene-Museum. 1997 erhält sie den Schinkel-Sonderpreis der Berliner Messe GmbH für den Entwurf zur Erneuerung des Ausstellungsgeländes für die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin (heute offiziell: ILA Berlin Air Show).

1997-2017 20 Jahre als Expertin für Museumsplanung und Cultural Heritage. Neukonzeption der Architektur des Dresdner Residenzschloss als ein Museumszentrum zur Nutzung für vier Museen und der Generaldirektion der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, zahlreiche Masterpläne für Museumsbauten sowie für die Sächsische Museumslandschaft i.A. Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst; Fachplanung für die Neupositionierung der Museumslandschaft Hessen Kassel; verschiedene Masterpläne und Museumsentwicklungen im Aufgabenbereich der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Abteilung Kulturelle Angelegenheiten; 2013 legt sie mit ihrem Gesamtkonzept die Grundlage für die Neuausrichtung des Bauhaus Archiv Museum für Gestaltung und dem bedeutenden Gropiusbau; Projektleitung für die Ausstellungsarchitekturen des Humboldt Forums im Berliner Schloss, Neugestaltung der Architektur mit Ausstellung für den Domschatz Minden.  

2015 Retreat & Relaunch der MSAO MIERSCH SUESS ARCHITECTURAL OFFICES als deutsch-internationales Design, Engineering und Innovation Studio für Architektur, Städtebau sowie Ingenieurbauwerke. MSAO ist seit 2021 Mitglied im BCECC, der Belgisch Chinesischen Handelskammer mit Sitz in Brüssel. THINKING THE TWENTY-FIRST-CENTURY ist Projektphilosophie innovativer Architektur und Masterpläne für die Gestaltung der Innovationsregion, die Industrie, für Kultur und Bildung. Ines Miersch-Süß wirkt als Principle Architect und ist als Inhaberin für die Geschäftsentwicklung verantwortlich. MSAO beteiligt sich an ausgewählten internationalen Wettbewerben mit Innovationscharakter wie dem Ideenwettbewerb für die Gestaltung der Hauptstadtregion Berlin Brandenburg 2070.

2017 folgt die Gründung der MSAO FUTURE FOUNDATION, die Ines Miersch-Süß als Präsidentin und mit Unterstützung des Stiftungskuratoriums und als Engagement zudem ehrenamtlich leitet. Die Stiftung ist internationales Forum für Zukunftsgestaltung und offizieller Partner des NEW EUROPEAN BAUHAUS.

 

Privatleben

Ines Miersch-Süß ist seit 2002 verheiratet mit dem Bauingenieur Holger Süß. Sie leben in Dresden und Berlin. Sie haben zwei gemeinsame Töchter (18 und 22).  Ihre Tochter Patricia Süß (22) studiert Maschinenbau (Luft- und Raumfahrt) an der RWTH Aachen University.

FREMDSPRACHEN Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Russisch, Chinesisch


LINKS

Webseite von MSAO MIERSCH SUESS ARCHITECTURAL OFFICES
Webseite der MSAO FUTURE FOUNDATION
Webseite der ART CORPORATES


Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Auszüge als Ganzes oder in Teilen sind ohne Zustimmung von MSAO nicht gestattet.

PRESS RELATION
For all requires please contact kontakt©msao.de

Kontakt

MSAO MIERSCH SUESS ARCHITECTURAL OFFICES
Blasewitzer Straße 41
01307 Dresden
Phone +49 (0) 351 450 4141

kontakt©msao.de

01 Ines Miersch-Süß MSAO Miersch Suess Architectural Offices
Die Architektin Ines Miersch-Süß; Foto: Lars Neumann


02 Ines Miersch-Süß, MSAO, Behala Hafen Modell
Entwurf einer Fußgängerbrücke zwischen dem BEHALA-Osthafen und dem Ostbahnhof in Berlin


03 Konzertsaal Ines Miersch-Süß MSAO
Konzertsaalentwurf für eine Dresdner Philharmonie


04 ILA Preis, Ines Miersch-Süß MSAO
Aufsicht Modell zum architektonischen Ausstellungskonzept für die ILA 1998 in Schönefeld, Haupteingangsbereich


05 Bauhaus Re Design Ines Miersch-Süß MSAO
Mittelbau des Bauhaus-Archivs zur Nutzung als Bibliothek, Re-Design, Phase 3_2008


06 Domschatz Minden Ines Miersch-Süß MSAO
Hülle aus mattsilbernen Alucobond-Platten für das als silberne Pyxis konzipierte Gebäude des Domschatzes Minden; Foto: HC Krass